Rüdiger Plantiko

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Dieser Kommentar zum Artikel über Herrn S., den "Kampfschlesier", in der Welt Online vom 15.6.16, einem als Erforschung der rechten Psyche ausgegebenen Interview, das vor allem dazu diente, das in den Hauptstrommedien vorherrschende Bild vom Rechten zu festigen, wurde nicht veröffentlicht.

Ich antwortete auf den Leser Tester01, der sich fragte:

Artikel gelesen. Nach dem Sinn gesucht. Suche erfolglos aufgegeben.

Meine Antwort:

Der Sinn der Geschichte läßt sich leicht zusammenfassen: jeder, der es auch nur ansatzweise für möglich hält, dass wir in einer Parteienoligarchie leben, ist so, wie ich in meinem WELT-Artikel Herrn S. zeichne: ein kleiner, schmieriger, pedantischer, einsamer, ressentimentgeladener, des widerspruchsfreien, klaren Denkens nicht mächtiger verhinderter KZ-Wärter.

Und der geht auch noch zu einem türkischen Friseur! Hahaha! Einem TÜRKEN! Verstehste? Der Drecksnazi geht zum Türken! GRÖL! Schenkelklopfer!

Denkt bloß nicht so wie er! Sonst seid ihr wie er!

Haltet euch lieber an meinesgleichen, dann seid ihr in der warmen Hülle des Mainstream geborgen. Dann gehört ihr dazu. Nicht wie Herr S.

Wenn ihr abweicht, werdet ihr einsam.

Genauer: dann machen wir euch einsam.

Nachbemerkung am 13.1.2017. Zur Klarstellung: es ging mir in diesem Kommentar überhaupt nicht um die Person des Herrn S., sondern um die mediale Technik, außerhalb des Mainstreams liegende politische Positionen zu diskreditieren, indem man die betreffenden Personen mehr oder weniger unverhohlen als psychisch gestört oder als "Nazi" hinstellt. Selbstverständlich sind die hier ausgesprochenen Wertungen nicht meine eigenen, sondern (durch Übertreibung sichtbar gemacht) die Takeaways, die ein oberflächlicher, dem Zeitgeist verhafteter Leser nach Lektüre des WELT-Artikels als Moral der Geschichte mitnehmen dürfte.

Veröffentlicht: Donnerstag, den 16. Juni 2016